Elektrisch unterstützte Fahrräder werden in Baden-Württemberg, insbesondere in den Regionen Biberach und dem Alb-Donau-Kreis, sehr gerne genutzt. Eine E.ON-Studie aus 2025 zeigt, dass 39,9 Prozent und 39,7 Prozent der Bevölkerung in Biberach und dem Alb-Donau-Kreis ein elektrisch angetriebenes Fahrrad besitzen – starke Zahlen gegenüber einem Bundesdurchschnitt von nur 28 Prozent. Während anderswo noch über die Vorzüge diskutiert wird, erobert in Baden-Württemberg die elektrische Radkultur bereits die Straßen. Mit dem Einzug des Herbstes und den damit verbundenen Witterungsbedingungen – kürzere Tage, feuchte Fahrbahnen und nasses Laub – steigen die Anforderungen an die sichere Nutzung dieser Verkehrsmittel.
Pedelec vs. E-Bike: eine Differenzierung
Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Begriffe „E-Bike“ und „Pedelec“ oft synonym verwendet. Für die Verkehrssicherheit und rechtliche Einordnung ist jedoch eine klare Abgrenzung wichtig: Im Fall des Pedelecs erfolgt die Motorunterstützung ausschließlich beim Treten und endet bei einer Geschwindigkeit von 25 km/h. Pedelecs sind rechtlich als Fahrräder eingestuft und erfordern weder einen Führerschein noch ein Kennzeichen. Die Mehrheit der in Deutschland genutzten elektrisch unterstützten Fahrräder sind Pedelecs. „Echte“ E-Bikes können auch ohne Tretunterstützung fahren und müssen strengere Vorschriften erfüllen, zum Beispiel die Helmpflicht und die Notwendigkeit eines Kennzeichens.
Sicherheitstipps für die Fahrt durch den Herbst
Die höhere Geschwindigkeit und das veränderte Fahrgefühl auf Pedelecs und E-Bikes erfordern eine angepasste Fahrweise, insbesondere unter herbstlichen Bedingungen. Wenn Sie ein paar Dinge beachten, kommen Sie gut durch den Herbst:
- Abstand halten: Elektrische Fahrräder sind oft schwerer und schneller, was zu längeren Bremswegen führen kann. Deswegen ist es wichtig, ausreichend Abstand zu halten – besonders auf nassem Laub oder bei schlechter Sicht. Andere Verkehrsteilnehmende rechnen möglicherweise nicht mit der höheren Geschwindigkeit der elektrischen Fahrräder.
- Sichtbar sein: Angesichts der kürzeren Tage ist eine gut funktionierende Beleuchtung noch unerlässlicher. Helle Kleidung und Reflektoren erhöhen ebenfalls die Sichtbarkeit im Straßenverkehr.
- Frühzeitig bremsen: Elektrische Fahrräder verfügen über leistungsstarke Bremsen. Das gleichzeitige Betätigen von Vorder- und Hinterradbremse gewährleistet eine stabile Bremsung. Nasse Straßen und Laub erfordern ein vorausschauendes und sanfteres Bremsen.
Angebote zur Fahrtechnikoptimierung
Mit maßgeschneiderten Angeboten wie der Pedelec-Testflotte unterstützt die Initiative RadKULTUR Unternehmen ab sofort dabei, die Nutzung von Pedelecs im Berufsverkehr zu etablieren und die Fahrkompetenz der Mitarbeitenden zu stärken. Teilnehmende Betriebe erhalten bis zu zehn hochwertige Pedelecs inklusive Ladestation. Diese können die Mitarbeiter:innen sechs bis zwölf Monate lang testen und erleben, wie praktisch, schnell und entspannt Radfahren mit elektrischer Unterstützung sein kann. Für interessierte Unternehmen ermöglicht die Initiative RadKULTUR auch attraktive Anteilsfinanzierungen der Mietkosten. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der RadKULTUR Website.
Ergänzend organisiert die Initiative RadKULTUR praxisorientierte Radkurse, die vor Ort in den Betrieben durchgeführt werden. Diese Kurse vermitteln das nötige Know-how für einen souveränen Umgang mit Pedelecs – und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Unfallprävention. Die Initiative RadKULTUR unterstreicht mit diesen Maßnahmen ihren Anspruch, innovative Lösungen für die Mobilitätswende im Unternehmenssektor zu liefern.
Über die RadKULTUR
Die RadKULTUR ist eine Initiative des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg zur Gestaltung einer zukunftsfähigen und fahrradfreundlichen Mobilität in Baden-Württemberg. Unser Ziel ist es, das Radfahren als nachhaltige und attraktive Mobilitätsform zu etablieren. Durch die Entwicklung und Umsetzung von innovativen Projekten, die Vernetzung relevanter Akteure und einer spielerischen Sensibilisierung der Bevölkerung tragen wir zur Schaffung einer vor Ort erfahrbaren und lebendigen Radkultur bei. Gemeinsam mit Kommunen, Vereinen und Bürger:innen setzen wir uns so für eine gesunde, klimafreundliche und lebenswerte Zukunft ein. Mehr Infos unter www.radkultur-bw.de
Für alle Fragen rund ums Radfahren in Baden-Württemberg sowie zu den Angeboten für Kommunen und Unternehmen steht Ihnen die Servicestelle der Initiative RadKULTUR gerne zur Verfügung: servicestelle@radkultur-bw.de, Tel. 0711 4906594.