Für Pendlerin Natascha Bauer beginnt jeder Arbeitstag mit dem Fahrrad auf dem Weg nach Rutesheim. Für sie gibt es kaum etwas Schöneres, als die Natur draußen zu erleben. “Zwischen fünf und zehn Kilometer fahre ich morgens zur Arbeit und nachmittags wieder zurück. Durch die gut ausgebauten Fahrrad-Verbindungsstrecken, die alle beleuchtet werden können, macht es Spaß, die Strecke zu fahren. Langweilig wird es nie – und Stau gibt es auch keinen!”, erklärt sie. Für Natascha Bauer ist das Alltag, und diese Selbstverständlichkeit, mit der viele Rutesheimerinnen und Rutesheimer Rad fahren, spiegelt sich auch im aktuellen ADFC-Fahrradklima-Test 2024 wider: Zum wiederholten Mal gehört die Stadt mit ihren gut 11.000 Einwohnerinnen und Einwohnern zu den fahrradfreundlichsten Kleinstädten Baden-Württembergs. Wer in Rutesheim unterwegs ist, merkt schnell: Hier sind Radfahrende nicht nur geduldet, sondern ausdrücklich willkommen. Mit der Note 2,4 liegt Rutesheim deutlich vor dem Bundesdurchschnitt von 3,92 und übertrifft damit viele größere Städte im Land. Der ADFC-Fahrradklima-Test gilt als wichtigstes Stimmungsbarometer zur Fahrradfreundlichkeit in Deutschland. Mehr als 245.000 Menschen haben bundesweit ihre Erfahrungen geteilt – von der Radinfrastruktur über Sicherheit im Straßenverkehr bis hin zu Abstellmöglichkeiten. Dass Rutesheim in diesem Vergleich so gut abschneidet, zeigt: Die Stadt hat in den vergangenen Jahren konsequent in die Radmobilität investiert.
Was macht den Unterschied?
„Wir, unser Erster Beigeordneter Martin Killinger und ich, freuen uns sehr über die erneute Auszeichnung. Sie spornt uns an, auch weiterhin unser Bestes zu geben, damit Rutesheim für Radfahrerinnen und Radfahrer attraktiv bleibt. Radfahren schont die Umwelt, macht Spaß und hält fit. Wir beide fahren selbst gerne und viel mit dem Fahrrad und bringen unsere Erfahrungen mit ein. Auch Ideen und Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger werden schnellstmöglich und wohlwollend geprüft“, sagt Bürgermeisterin Susanne Widmaier. In Rutesheim gehören Radabstellanlagen am Bahnhof und an zentralen Plätzen genauso zum Alltag wie sichere Querungen und gut ausgeschilderte Wege. Besonders geschätzt wird, dass auch Alltagswege – etwa zur Schule, zur Arbeit oder zum Einkaufen – mit dem Rad bequem zu bewältigen sind. “Wir haben in den letzten Jahren vieles umgesetzt – von Solarleuchten am Verbindungsradweg nach Perouse über neue Radreparaturstationen bis hin zu sicheren Abstellanlagen. Bei jeder Straßensanierung prüfen wir, wie Radfahrerinnen und Radfahrer besser geschützt werden können. Mit Radchecks und überdachten Ständern an Schulen motivieren wir schon die Kleinsten, aufs Rad zu steigen“, betont Widmaier.
Die Rolle der RadKULTUR
Unterstützt wird Rutesheim durch die Initiative RadKULTUR des Landes Baden-Württemberg. Mit Angeboten wie dem RadCheck oder der Einrichtung eines RadService-Punkts werden Radfahrende im Alltag begleitet und motiviert. So wird Radfahren nicht nur praktischer, sondern auch sichtbarer. Gleichzeitig sensibilisieren die Kampagnen für ein rücksichtsvolles Miteinander auf den Straßen – ein Aspekt, der im Fahrradklima-Test regelmäßig hoch bewertet wird.
Vorbild für andere Kleinstädte
Rutesheim beweist, dass Fahrradfreundlichkeit auch in Kleinstädten machbar ist und sich lohnt. Durch kleine Maßnahmen sowie größere Infrastrukturprojekte verbessert die Stadt spürbar die Bedingungen fürs Radfahren. Das Ergebnis: Mehr Menschen steigen um, entlasten Straßen und tragen zu einem besseren Verkehrsklima bei. Damit setzt Rutesheim ein klares Signal und dient als Vorbild für andere Kommunen, indem es zeigt, wie man Städte für Bürger und Besucher attraktiver macht.