Filmabend mit Fahrrad
Januar 2018 / Stuttgart. Winterabende sind wie geschaffen dafür, mit einer heißen Tasse Tee und Gebäck auf dem Sofa Filme zu genießen. Und damit auch dort niemand auf das heißgeliebte Fahrrad verzichten muss, hat die Initiative RadKULTUR einige ganz besondere Film-Tipps zum Träumen, Nachdenken und Freuen zusammengestellt, denn in allen Streifen spielt das Fahrrad eine entscheidende Rolle.
Die zehnjährige Wadjda aus Saudi-Arabien träumt von dem grünen Fahrrad im Schaufenster des Ladens, an dem sie jeden Tag auf dem Schulweg vorbeikommt. Obwohl sie in einem Land lebt, in dem Frauen das Fahrradfahren verboten ist, lässt sie sich von ihrem Wunsch nicht abringen und versucht sich diesen zu erfüllen – dazu muss sie nur das Preisgeld in dem Koran-Rezitationswettbewerb gewinnen. „Das Mädchen Wadjda“ regt dazu an, über die eignen Wünsche und das persönliche Lebensglück nachzudenken.
In „Das Leben ist schön“ hilft das Fahrrad dem Glück zweier Liebenden im Italien der 1930er Jahre auf die Sprünge. Denn es sorgt für die entscheidende Begegnung des Habenichts Guido mit der schönen Dora aus reichem Hause. Beide verlieben sich ineinander, heiraten und werden schließlich Eltern eines Jungen. Ihr Leben ist erfüllt und leicht – bis die Familie von den Nationalsozialisten deportiert wird. Einfühlsam zeigt dieser Film, wie Phantasie und Liebe der Strohhalm zum Leben werden.
Ungewöhnlich ist die Geschichte einer warmherzigen Frau und einem 12-jährigen Jungen im Film „Der Junge mit dem Fahrrad“. Nachdem Cyril von seinem Vater in ein Kinderheim gebracht wird, macht sich der Junge mit seinem Fahrrad auf die Suche nach ihm. Sein sehn-lichster Wunsch ist es, seinen Vater wiederzusehen. Dabei lernt er die Friseurin Samantha kennen, die ihn bei seinem Vorhaben unterstützt. Eine Geschichte über bedingungslose Liebe und die Hoffnung auf das persönliche Glück.
In diesem Kultfilm der 1980er Jahre heben ein Junge und sein Passagier im Fahrradkorb an der Lenkstange eines Fahrrads im wahrsten Sinn des Wortes ab. Der Passagier im Fahrradkorb ist natürlich niemand anderes als „E. T. – Der Außerirdische“. Versehentlich auf der Erde gestrandet, schließt der liebenswerte Außerirdische Freundschaft mit dem zehnjährigen Elliot. Mit dem Fahrrad gelingt es den beiden Freunden, ihren Verfolgern zu entkommen. Nicht auszudenken, was ohne Elliots Fahrrad geschehen wäre ... Ein Filmklassiker über Freundschaft, dessen bekannte Schlussszene vor allem eins zeigt: Fahrradfahren ist galak-tisch gut.
Film-Tipps in der Übersicht:
• Das Mädchen Wadjda (2012): Obwohl es Mädchen in ihrer Heimatstadt Riad untersagt ist, spart Wadjda auf ihr Traum-Fahrrad. Ein Film über starke arabische Frauen.
• Das Leben ist schön (1997): In Italien der 1930er Jahre sorgt das Fahrrad für die Begeg-nung der schönen Dora mit dem Habenichts Guido bevor der Holocaust sich in ihr Leben drängt.
• Der Junge mit dem Fahrrad (2011) handelt von der ungewöhnlichen Beziehung einer warmherzigen Frau zu einem 12-jährigen Jungen, der mit dem Fahrrad auf der Suche nach seinem Vater ist.
• E. T. – Der Außerirdische (1982): E. T. strandet auf der Erde und wird vom zehnjährigen Elliott auf dem Fahrrad gerettet. Ein Film über Kindheitsgefühle und Freundschaft.