RadIdee - der Kreativwettbewerb
Verkehrsminister Hermann ehrt Gewinner:innen
Im Rahmen einer virtuellen Prämierungsveranstaltung wurden die Gewinnerinnen und Gewinner des Kreativwettbewerbs RadIdee vorgestellt und ausgezeichnet. Bei dem virtuellen Pressetermin würdigte Verkehrsminister Winfried Hermann, MdL, das Engagement für den Radverkehr: „Unser Ziel ist es, den Radverkehrsanteil in Baden-Württemberg bis 2030 auf 20 Prozent zu steigern. Dazu bedarf es nicht nur guter Radinfrastruktur, sondern auch guter Ideen, um mehr Menschen für das Radfahren zu begeistern. Vielen Dank für Ihre kreativen Beiträge!“
Der Wettbewerb der Initiative RadKULTUR hatte dazu aufgerufen, kreative Aktions-Ideen einzureichen, die Radfahr-Erlebnisse schaffen. Neben neuen Ansätzen waren dabei auch bereits im Kleinen erprobte Maßnahmen unter der Überschrift „Fahrradfahren auf Alltagswegen“ ausdrücklich erwünscht. Im Dezember 2021 hatte sich die unabhängige Fachjury intensiv mit den fast 150 Einreichungen beschäftigt und insgesamt sechs Ideen in den drei Kategorien Gemeinnützig, Institutionell/Kommerziell und Privatpersonen ausgewählt. Diese setzen aus Sicht der Jury den Erlebnis-Charakter am besten um und sind daneben nicht nur kreativ oder innovativ, sondern auch nachhaltig wirksam und umsetzbar.
Gewinner:innen in der Kategorie Gemeinnützig
In der Kategorie Gemeinnützig (Vereine, Verbände und Initiativen) wurde die Idee „Cycling Motility“ von Bike Bridge e.V. ausgezeichnet. Der Verein bietet in Baden-Württemberg bereits in Stuttgart und Freiburg Fahrradkurse für (weibliche) Geflüchtete und Asylsuchende an. Durch die Unterstützung der RadKULTUR können unter anderem neue Kompetenzen wie das Mieten von Fahrrädern bei BikeSharing-Anbietern vermittelt werden. Die Jury lobte besonders, dass bei der Idee klimafreundliche Mobilität und soziale Inklusion Hand in Hand gehen.
Gewinner:innen in der Kategorie Institutionell/Kommerziell
Die Idee „Sportlich zum Sport – Fit fürs Klima“, eingereicht von der Stadt Filderstadt, ist die Gewinnerin in der Kategorie Institutionell/Kommerziell (Kommunen, Arbeitgeber und Unternehmen). Gemeinsam mit Sportvereinen und Fitnessclubs soll eine Kampagne mit Belohnungssystem umgesetzt werden. Das Ziel: Menschen fahren (gemeinsam) mit dem Rad zum Sport. Die RadKULTUR unterstützt die Stadt bei der geplanten Kommunikationskampagne.
Gewinner:innen in der Kategorie Privatpersonen
Drei Ideen aus der Kategorie Privatpersonen erhalten ein Preisgeld von je 500 Euro. Ausgewählt wurde die Idee „‚Radkittel‘ – Fahrradpendler sichtbar machen“ von Veit Schütz aus Stuttgart. Seine Idee ist auffällige Kleidung für Radpendler:innen, auf der abgebildet ist, wohin diese unterwegs sind. Dies fördert die Sichtbarkeit des Radpendelns, stärkt das Gruppengefühl und bietet Möglichkeit für Fahrgemeinschaften.
Die zweite ausgezeichnete Idee in dieser Kategorie hat Maie Bertram aus Denzlingen eingereicht: Fahrradreparaturstationen, an denen Workshops stattfinden. Das dort erlangte Wissen befähigt, das eigene Fahrrad zu reparieren oder mit Pannen umzugehen. Die Jury betonte, dass diese Kenntnisse eine echte Hürde fürs Radfahren überwinden können.
Randolf Eilenberger aus Dossenheim erhält für seine Idee „Tour Guides fürs Langstreckenpendeln“ ebenfalls das Preisgeld. Er schlägt vor, dass die „Tour Guides“ auf einem Portal begleitetes Pendeln auf ihren Strecken anbieten. Pendel-Neulinge lernen so die Route kennen und können offene Fragen zu Fahrzeit, Kleidung oder Fahrradtypen mit einem „Profi“ klären.
Eine weitere Idee aus der Kategorie Privatpersonen erhält den Jury-Sonderpreis. Über das Preisgeld darf sich Michael Gangotena aus Meßkirch freuen, der die Idee der „Kifabussy“, der „KinderFahrradBusSymbiose“ hatte: Speziell gekennzeichnete Busse, in denen Kinder und Jugendliche ihr Fahrrad mitnehmen können, um weite Wege zu überbrücken. Die Jury betonte, dass die Idee Intermodalität im ländlichen Raum in den Fokus nehme. Da der Fokus der Idee eher auf infrastrukturellen als auf kommunikativen Maßnahmen liegt, wird diese Idee mit dem Jury-Sonderpreis ausgezeichnet.
Wie geht es weiter?
Die Initiative RadKULTUR unterstützt die Stadt Filderstadt als Gewinnerin in der Kategorie Institutionell/Kommerziell bei der Umsetzung der Idee „Sportlich zum Sport“ sowie den Bike Bridge e.V. als Gewinner in der Kategorie Gemeinnützig bei der Weiterentwicklung der Idee „Cycling Motility“. Um sicherzustellen, dass die Idee in der Praxis Anschluss findet, bindet die RadKULTUR in der nun beginnenden Pilotphase strategisch wichtige PartnerInnen aus dem RadKULTUR-Netzwerk ein.
Wer entscheidet?
Die eingereichten Ideen wurden von einer Fachjury bewertet. Diese setzte sich aus AkteurInnen aus einem breiten gesellschaftlichen Spektrum zusammen. Die Jury prüfte und bewertete die knapp 150 eingegangenen Vorschläge anhand folgender Kriterien:
- Kreativität & Innovationsgrad: Gibt es bereits vergleichbare Konzepte/Ideen? Wie erfindungsreich ist die Idee?
- Nachhaltigkeit, Beständigkeit: Über welchen Zeitraum erstreckt sich die Wirkung? Wochen, Monate oder Jahre? Geht die Idee schonend mit Ressourcen um?
- Unverwechselbarkeit: Hat die Idee einen hohen Wiedererkennungswert?
- Reichweite: Welche Reichweite hat die Maßnahme? Regional, lokal, landesweit? Steht sie im Verhältnis zu den eingesetzten Mitteln?
- Skalierbarkeit & Entwicklungspotenzial: Wie gut kann die Idee an verschiedene Gegebenheiten (z.B. unterschiedliche Zeiträume und Budgets, Größe der Kommune oder des/der Arbeitgeber:in) angepasst werden?
- Umsetzbarkeit & Praxisbezug: Wie leicht lässt sich die Idee umsetzen? Ist ein großer Vorlauf notwendig? Lässt sich die Idee leicht in den Alltag integrieren?
Was gab es zu gewinnen?
Eine Jury wählte die besten Ideen aus und die RadKULTUR belohnt die Gewinner:innen mit einem Preisgeld (Kategorie: privat) beziehungsweise unterstützt sie im Jahr 2022 professionell bei der Umsetzung ihrer Ideen (Kategorien: gemeinnützig und institutionell/kommerziell). Die genauen Teilnahmebedingungen zum Kreativwettbewerb RadIdee können Sie hier nachlesen. Schauen Sie sich auch gerne hier das Video zum Wettbewerb an!